Eingestellt am 12. Februar 2015 · Eingestellt in Eurokrisenbarometer, Markets - Markteinschätzung

In den letzten Handelstagen geht es an den Aktienmärkten seitwärts. Besonders in der Eurozone veranlasst die Nachrichtenlage rund um Griechenland und den Ukrainekonflikt die Anleger dazu, erst einmal abzuwarten.

In den USA konnten gute Wirtschaftsdaten die Kurse für Aktien nach oben schieben, wobei der US-Markt auch in 2015 etwas hinterherhinkt.

In China ist das Bild der heimischen Wirtschaft von Sorgen geprägt, daher geben die Kurse hier etwas nach. Weil Chinas Wirtschaft langsam an Fahrt verliert, gibt die Zentralbank den Banken mehr Luft zur Kreditvergabe und senkt die Mindestreserve-Anforderungen an Banken.

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Zinsen steigen (vorerst) wieder

An den Anleihemärkten haben die Preise für die so maßgeblichen Staatsanleihen wieder etwas an Boden verloren. Die Zinsen steigen damit sowohl in den USA als auch in Europa leicht an. Die Hintergründe sind in den gestiegenen Inflationserwartungen zu finden, denn diese haben sich nach der Stabilisierung des Ölpreises zunächst einmal wieder leicht erholt. Außerdem hat der starke Arbeitsmarktbericht für den Monat Januar in den USA die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinsanhebung wieder erhöht. Angesichts der positiven Dynamik der US-Wirtschaft wird es für die US-Notenbank immer schwieriger, eine Nullzinspolitik zu rechtfertigen. In der Eurozone ist das Ankaufprogramm der EZB bereits in den Anleihepreisen verarbeitet und die Märkte konzentrieren sich schon wieder auf andere Faktoren. Die letzten Wirtschaftsdaten in der Eurozone zeigten bereits eine leichte Besserung. Ein Indikator dafür, dass die Tiefststände für europäische Zinsen bereits hinter uns liegen, liefert die Historie des US-Anleihekaufprogramms. In den USA folgte nach der Bekanntgabe der verschiedenen Aufkaufprogramme eine Phase von steigenden Zinsen. In der Eurozone könnte dies freilich durch die Verhandlungen mit Griechenland und den ins Haus stehenden Wahlen in Spanien und Portugal gestört werden.

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Unsicherheitsfaktor Griechenland

Die Preisfrage dieser Tage lautet: Wer blinzelt zuerst? In den Verhandlungen zwischen der neuen griechischen Regierung und der EU-Kommission stehen die Zeichen auf Konfrontation. Wenn keine Seite zu Zugeständnissen bereit ist, könnte es äußerst unschön werden.

Beleuchtet man Sachverhalt schlicht hinsichtlich der jeweiligen Interessenlage, kann man Folgendes eindeutig feststellen: Griechenland hat das allergrößte Interesse, im Euro zu verbleiben. Der Rest der Währungsunion benötigt die Mitgliedschaft Griechenlands nicht zwingend. Die Gefahr besteht jedoch, dass sich Griechenland – sollte es die neue Regierung bis zum Äußersten kommen lassen – schnell von einem wirtschaftlichen Schock erholt und somit auch zum Vorbild für andere Euroländer werden könnte.

Mit Sicherheit kann man den Ausgang zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersagen. Unserer Ansicht nach ist es wahrscheinlich, dass sich die Situation noch solange hinzieht, bis Griechenland das Geld ausgeht oder neue Geldgeber gefunden werden. Am Ende droht ein Showdown wie im Jahre 2012, der über den Verbleib im Euro entscheiden wird.

Bisher geht der Kapitalmarkt von einer Einigung aus und ist mit Ausnahme des griechischen Marktes relativ unbeeindruckt von den Geschehnissen in den europäischen Regierungszentralen. Die Gefahr, dass sich dies ändert, nimmt jedoch mit dem Andauern der Verhandlungen weiter zu.

Folgen für Anleger

Die Anlagealternativen im aktuellen Zinsumfeld werden immer übersichtlicher. Investitionen in vermeintlich sichere zinstragende Produkte (Anleihen) bringen kaum noch Zinsen und bergen sogar das Risiko von Kursverlusten bei ansteigenden Leitzinsen. Auf der anderen Seite bieten Aktien die Chance auf deutlich höhere Renditen, aber auch ein deutlich höheres Risiko.

Im Hinblick auf die nicht ausgestandene Eurokrise ist es durchaus empfehlenswert, einen Teil seines Vermögens in alternative Währungen zum Euro aufzuteilen. Denn nicht nur das Risiko eines Zusammenbruchs der Eurozone, sondern auch die Geldpolitik der Zentralbank wird den Wert des Euro weiter schwächen. Auch in einem Umfeld steigender Spannungen mit Russland wäre der US-Dollar wohl ein gesuchter Fluchtpunkt.

Wichtig ist es, ein globales Portfolio in verschiedenen Anlageklassen und einer Reihe an unterschiedlichen Währungen zu besitzen. Denn die Risiken sind heute zahlreich und zum Teil nicht kalkulierbar. Daher ist es elementar, das eigene Vermögen nicht zu einseitig aufzustellen und auch auf unerwartete Umstände vorbereitet zu sein.

Unabhängig von den Renditen, die der Kapitalmarkt bietet, ist es maßgebend, welche finanzielle Risikobereitschaft Sie als Anleger aufweisen. Diese ergibt sich aus der finanziellen Risikobereitschaft und der persönlichen Risikotragfähigkeit. Diese gibt den Verlust an, den der Anleger im Fall der Fälle verkraften kann. Die finanzielle Risikobereitschaft ist die Fähigkeit, mit Schwankungen an den Kapitalmärkten umzugehen. Denn nicht jeder kann nachts gut schlafen, wenn das eigene Vermögen in einem schlechten Jahr um 20 oder 30 Prozent fällt.

Mögliche Lösung: Misch- und vermögensverwaltende Fonds

Es macht Sinn, einen Teil des Vermögens in flexible Investmentstrategien, wie Misch- und vermögensverwaltende Investmentfonds, zu investieren. Der große Vorteil ist die schnelle Handlungsfähigkeit der Fondsmanager, wenn sich Erwartungen nicht erfüllen oder einschneidende Ereignisse ein Umdenken erfordern. Werden hier unterschiedliche (!) Ansätze kombiniert, dann kann ein guter Beitrag zur Risikostreuung erzielt werden.

Gerne unterstützen wir Sie bei der Auswahl geeigneter Fonds und deren sinnvoller Gewichtung in Ihrer persönlichen Anlagestrategie.

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Über den Autor

Magnus Lenz, Bankkaufmann, Bankfachwirt (IHK) und zertifizierter Vermögensberater (Frankfurt School of Finance & Management) ist ein erfahrener Wertpapier-, Kredit- und Vorsorgespezialist. 2009 gründete er die Lenz Financial Wealth Management GmbH mit dem Ziel, seinen Kunden eine individuelle und unabhängige Beratung bieten zu können.