Eingestellt am 4. Mai 2016 · Eingestellt in Alle Publikationen, Markets - Markteinschätzung

Der Goldpreis hat sich seit Beginn des Jahres 2016 um gut 21 Prozent verteuert. Diese Entwicklung geht mit einer deutlich gestiegenen Verunsicherung der Kapitalmarktteilnehmer einher. Dies wird unter anderem durch die Bereitschaft deutlich, dass viele Investoren extreme Niedrigzinsen oder sogar eine negative Verzinsung für vermeintlich sichere Anlagen in Staatsanleihen akzeptieren. Gemessen an den Volatilitätsindizes (VIX und VSTOXX), ist gut zu erkennen, wie stark die Schwankungsbreite an Aktienmärkten zugenommen hat. Die erwähnten Volatilitätsindizes gelten als guter Indikator dafür, wie viel Angst, Nervosität und Unsicherheit in den Aktienmärkten steckt.vola

Hintergründe

Nachdem die Aktienmärkte in den meisten Industriestaaten zu Beginn des Jahres 2015 immer neue Höchststände erreichten, hat sich das Blatt mittlerweile gewendet. Die Stimmung an den Börsen ist deutlich sachlicher, nicht zu sagen, negativer, geworden. Dafür sind eine Reihe von Themen verantwortlich, welche die Schlagzeilen in den vergangenen Monaten dominiert haben. Hierzu gehörten vor allem das abnehmende Wachstum in China, die Sorge um die niedrigen Inflationsraten, der Ölpreisverfall und seine Folgen und in jüngster Zeit das sich verlangsamende Wirtschaftswachstum in den USA. All diese Themen werden von dem übergeordneten Problem der globalen Überschuldung überspannt. Denn, so die Befürchtung der Investoren, sollte eines dieser- oder auch ein anderes Thema – eine neuerliche Krise auslösen, könnte dies womöglich der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Das Finanzsystem ist zwar durch die global extrem expansive Geldpolitik stabilisiert worden, doch es ist noch lange nicht gesundet. Die Möglichkeiten der Notenbanken, einer neu ausbrechenden Krise entgegenzutreten sind sehr begrenzt, denn der geldpolitische Spielraum ist zum größten Teil ausgereizt.

Vor diesen Hintergründen ist es sicher nicht verwunderlich, dass die Nervosität an den Börsen die Anleger in vermeintlich sichere Anlagen wie Anleihen und in die ultimative Krisenwährung Gold getrieben hat.

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Eigenschaften von Gold

Über die Eigenschaften von Gold ist schon viel geschrieben worden. Daher beschränken wir uns auf die wichtigsten Aspekte. Natürlich ist Gold aufgrund der historischen Bedeutung als Zahlungsmittel eine Alternative zu USD, EUR, JPY und Co. Mit dem Unterschied, dass aufgrund der Seltenheit das Angebot von Gold auf natürliche Weise begrenzt ist. Daher wird Gold gerne als Inflationsschutz eingesetzt. In systemischen Krisen wirkt Gold aufgrund seiner Eigenschaften als alternatives Zahlungsmittel als sicherer Hafen. Allerdings bietet Gold im Gegensatz zu vielen anderen Anlagen keine laufenden Erträge (Zinsen oder Dividenden), so dass der Preis unter steigenden Zinsen leidet.

Positive Einflussfaktoren

  • Systemische Krisen
  • Steigende Inflation
  • Hohes Maß an Geldmengenwachstum

Negative Einflussfaktoren

  • Steigende Zinsen
  • Niedrige Inflation
  • Stabiles Finanz- / Staatssystem

Einsatz im Depot

Aus unserer Sicht sollte Gold in erster Linie als strategischer Baustein eingesetzt werden. Dabei steht in erster Linie der Schutz vor systemischen Krisen auf Ebene von Staaten oder im Finanzsystem im Vordergrund. Angesichts der Überschuldung des globalen Finanzsystems und der politischen Herausforderungen, die von Tag zu Tag zunehmen, ist es unserer Ansicht nach ratsam, Gold in Höhe von 5% bis 10% des Gesamtvermögens beizumischen. Die genannten Positionsgrößen sind selbstverständlich als Näherungswerte zu verstehen, denn  neben der individuellen Risikobereitschaft, spielt bei Gold insbesondere die Frage eine Rolle, welcher Anteil des Vermögens in eine Anlage investiert werden kann, die keine laufenden Erträge liefert und zeitweise hohen Schwankungen unterliegen kann. Denn je nachdem, welches Anlageziel man verfolgt, muss man sich den Verzicht auf laufende Erträge leisten können.

Bedeutet zusammengefasst: In einem ersten Schritt muss wissen, wie hoch das eigene Gesamtvermögen überhaupt ist, auf das sich die 5 bis 10 Prozent beziehen. Dann steht in einem zweiten Schritt die Frage im Raum, ob eine Quote von 10 Prozent mit der finanziellen Risikobereitschaft und der finanziellen Zielsetzung im Einklang steht.

Wie investieren

Ist die Frage nach der Höhe der in Gold zu investierenden Summe beantwortet, stellt sich die Frage, nach dem richtigen Instrument. Denn insbesondere bei Gold gibt es hier viele Möglichkeiten und dementsprechend einiges zu beachten.

In erster Linie ist zwischen dem physischen Erwerb und der Abbildung in Form von Finanzinstrumenten zu unterscheiden. Soll das Edelmetall als Absicherung für Extremrisiken erworben werden, empfiehlt sich in der Reegel der physische Erwerb, da dann auch der direkte Zugriff gesichert ist. Auch beim physischen Erwerb bieten sich hinsichtlich der Lagerung dann mehrere Möglichkeiten.

Häufig genutzte Finanzinstrumente sind sogenannte ETCs oder es besteht die Möglichkeit, Investmentfonds mit dem Anlagefokus auf Gold zu erwerben. Hier ist besipielsweise zu beachten, dass es sich bei ETCs um Inhaberschuldverschreibungen handelt und Investmentfonds in Deutschland maximal 10% ihres Vermögens in eine Anlage investieren dürfen.

YPOS Kapitalmarkt-Dialog am 17. Mai 2016

Einen Gesamtüberblick zu den Kapitalmärkten erhalten Sie im nächsten „YPOS Kapitalmarkt-Dialog“, am Dienstag, den 17. Mai 2016 um 18.00 Uhr. Die Dauer beträgt ca. 60 Minuten.

Am Ende des Webinars besteht die Möglichkeit, Fragen an die Referenten Christoph Leichtweiß zu richten.

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Über den Autor

Magnus Lenz, Bankkaufmann, Bankfachwirt (IHK) und zertifizierter Vermögensberater (Frankfurt School of Finance & Management) ist ein erfahrener Wertpapier-, Kredit- und Vorsorgespezialist. 2009 gründete er die Lenz Financial Wealth Management GmbH mit dem Ziel, seinen Kunden eine individuelle und unabhängige Beratung bieten zu können.