Eingestellt am 4. Februar 2019 · Eingestellt in Alle Publikationen, Inflationscheck

Nach Lesart des statistischen Bundesamts sind die Konsumentenpreise in Deutschland im Januar 2019 um 1,4 Prozent angestiegen. Gleichzeitig notiert die dreißigjährige Bundesanleihe bei 0,8 Prozent vor Steuern. Die finanzielle Repression ist zwar heute in den Schlagzeilen kaum noch präsent, aber in den Auswirkungen auf die Vermögensentwicklung wirkungsvoller denn je.

Defensive Sektoren mit Kaufkraftverlust

Bundesanleihen und Pfandbriefe sind die klassischen Segmente konservativer Anleger. Es ist offensichtlich, dass die aktuellen Renditen nicht ausreichen, um die Inflation zu kompensieren.

Die defensiven Segmente der Anleihemärkte weisen also eine deutlich negative Realverzinsung auf. Bei den risikoreichen Segmenten stellt sich die Frage, ob die gezahlten Renditen die tatsächlichen Risiken ausreichend reflektieren. Angesichts des langanhaltenden Anlagenotstands ist große Skepsis angebracht.

Inflation – Unterhalb des Notenbankziels

Die Europäische Zentralbank verfolgt ein Inflationsziel von nahe 2 Prozent (rote Linie). Aktuell liegt die Inflation (türkis) bei 1,4 Prozent. Die jüngste Tendenz ist fallend. Bereinigt man die Inflation um die besonders schwankungsreichen Komponenten ergibt sich die Kerninflationsrate (dunkelblau). Diese beträgt nur 1 Prozent.

Auch die marktbasierten langfristigen Inflationserwartungen für fünf Jahre in fünf Jahren liegen mit rund 1,5 Prozent unter den Vorstellungen der Notenbank.

Zudem zeigen einige Indikatoren eine Abschwächung der konjunkturellen Dynamik. Darüber hinaus besteht kein Mangel an geopolitischen Herausforderungen. Im Ergebnis erscheint eine nachhaltige Wende der Geldpolitik in der Eurozone unter diesen Gesamtbedingungen weiterhin nur sehr schwer vorstellbar.

Mit Bundesanleihen ist der Kaufkraftverlust sicher

Wie extrem sich die Zinssituation darstellt zeigt die dreißigjährige Bundesanleihe. Diese rentiert mit 0,8 Prozent.

Damit wird offensichtlich, dass nicht „nur“ die kurz- bis mittelfristige Geldanlage, sondern auch die sehr langfristige Kapitalanlage und die Altersvorsorge vor großen Herausforderungen stehen.

Im Ergebnis ist die gesamte Vermögensstrukturierung und Ruhestandsplanung auf den Prüfstand zu stellen. Gerne helfen wir Ihnen diese Herausforderungen anzugehen.

Über den Autor

Magnus Lenz, Bankkaufmann, Bankfachwirt (IHK) und zertifizierter Vermögensberater (Frankfurt School of Finance & Management) ist ein erfahrener Wertpapier-, Kredit- und Vorsorgespezialist. 2009 gründete er die Lenz Financial Wealth Management GmbH mit dem Ziel, seinen Kunden eine individuelle und unabhängige Beratung bieten zu können.