Eingestellt am 7. August 2020 · Eingestellt in Alle Publikationen

Nach Lesart des statistischen Bundesamts sind die Konsumentenpreise in Deutschland im Juli 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,1 Prozent gefallen. Damit ist die Inflationsrate in den negativen Bereich abgerutscht. Dies ist insbesondere auf die Energiepreise zurückzuführen. Auch der reduzierte Mehrwertsteuersatz dürfte sich auswirken. Der genaue Effekt ist schwer zu quantifizieren. Im Vormonat lag die Inflationsrate noch bei 0,9 Prozent. Für die gesamte Eurozone liegt die Inflation bei 0,4 Prozent (türkis). Die Kerninflation (dunkelblau) beträgt 1,2 Prozent (zuletzt 0,8 Prozent).

Die marktbasierten langfristigen Inflationserwartungen für fünf Jahre in fünf Jahren betragen 1,21 Prozent für die Eurozone und 1,91 Prozent für die USA.

Alle Werte sind weiterhin sehr deutlich von dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) in Höhe von knapp unter 2 Prozent entfernt. Gegenüber dem Ende des Vormonats sind die Renditen aller gezeigten Indices gefallen. Die Umlaufrendite deutscher Staatsanleihen liegt bei -0,57 Prozent. Offensichtlich zeigt sich die Inflation weiterhin eher bei den Vermögens- als den Konsumentenpreisen.

Ein Ausdruck der negativen Realzinsen ist der Goldpreis. Dieser hat sich jüngst sehr dynamisch entwickelt.

Am vorherrschenden Anlagenotstand ändert sich nichts. Insbesondere ist zu befürchten, dass Ausweichreaktionen von Anlegern zur Vermeidung von Strafzinsen bzw. Verwahrgebühren zu unüberlegten Anlageentscheidungen führen. Eine individuelle Beratung kann finanzielle Fehler verhindern.

Über den Autor

Magnus Lenz, Bankkaufmann, Bankfachwirt (IHK) und zertifizierter Vermögensberater (Frankfurt School of Finance & Management) ist ein erfahrener Wertpapier-, Kredit- und Vorsorgespezialist. 2009 gründete er die Lenz Financial Wealth Management GmbH mit dem Ziel, seinen Kunden eine individuelle und unabhängige Beratung bieten zu können.